ÖGWA Beitrag

Auto-Duftbäume: Weit überhöhte Schadstoffwerte

Duftbäume gehen bereits laut einer Untersuchung der deutschen Zeitschrift „Öko-Test“ aus dem Jahr 2005 „kräftig auf Kosten der Gesundheit“. Autoluft-„Erfrischer“ in Form von Fußballtrikots, Bällen, Äpfeln, Blättern und Ähnlichem sind natürlich auch nicht besser. Jetzt im November 2007 zu Beginn der kalten Jahreszeit warnt der Deutsche Berufsverband der HNO-Ärzte eindringlich vor einem erhöhten Krebsrisiko durch „Duftbäume“.

Die Geruchsobjekte bestehen meist aus Karton oder einer Mischung aus Kunststoff und Karton, die mit einer in der Regel synthetischen Duftlösung getränkt ist.

Bestenfalls „befriedigend“

18 derartige Produkte wurden von „Öko-Test“ ins Labor geschickt, sieben schnitten glatt „ungenügend“ ab, denn sie enthalten laut Testern „hohe Mengen bedenklicher Stoffe, ein Teil davon gast aus und belastet die Raumluft“.

Geringfügig besser sah das Ergebnis bei zwei „mangelhaften“ Bäumchen aus. Auch die besten Duftobjekte schnitten nur „befriedigend“ ab. Die Note „Sehr gut“ gab es nicht.

Weit überhöhte Schadstoff-Werte

Die meisten untersuchten Produkte geben laut Laboranalyse fünf bis 20 Mal mehr flüchtige organische Verbindungen an die Innenraumluft ab, als es das deutsche Umweltbundesamt empfiehlt.

Werte von 200 bis 300 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft sollten im Hinblick auf empfindliche Personen wie Kinder oder Asthmatiker angestrebt werden. Die in den Laboren gemessenen Mengen über 3.000 Mikrogramm pro Kubikmeter „können zu Befindlichkeitsstörungen wie Kopfschmerzen oder Reizungen der Schleimhäute führen“, kritisierten die Konsumentenschützer.

In einigen Produkten steckten laut „Öko-Test“ hohe Mengen – über 1.000 Milligramm pro Kilogramm – Duftstoffe wie Hydroxycitronellal oder Lyral, die Allergien auslösen könnten. In vier Bäumchen wurden hohe Mengen bedenklicher polyzyklischer Moschus-Verbindungen nachgewiesen, mehrere enthielten Phthalat-Weichmacher.

Fast-Food-Duft verleitet zum Rasen

Englische Forscher des britischen Automobilclubs RAC-Foundation sollen laut „Öko-Test“ in einer Studie außerdem überprüft haben, wie sich Düfte im Auto generell auswirken.

Demnach sollte man auf Kamille, Lavendel und Jasmin verzichten, da sie den Fahrer zu sehr entspannen würden. Gerüche nach Brot oder Fast Food sollen appetitanregend wirken und so zu überhöhter Geschwindigkeit führen. Der Fahrer wolle „schleunigst nach Hause“, so die Begründung der Konsumentenschützer.

Vorsichtige Fahrer bei „New Car“-Geruch

Positiv beeinflussen sollen Zitrone, Kaffee und Pfefferminze: Sie würden die Konzentration fördern und den Kopf frei machen.

Auch der Duft „New Car“ (neues Auto) soll durchaus eine brauchbare Wirkung haben: Riecht der Wagen wie frisch vom Fließband, würden sich Autofahrer offenbar automatisch vorsichtiger verhalten, so „Öko-Test“ unter Berufung auf das englische Forschungsergebnis.